Was versteht man unter Teppichwäsche?

Unter dem Begriff Teppichwäsche versteht man heute in Europa fast immer textile Bodenbeläge. Im nahen Osten dagegen bezeichnet der Begriff Teppich bis heute alle Arten von flachen Textilien zum Bedecken von Wänden (später Tapeten), Tischen und Fußböden. Im 20. Jahrhundert entstand zusätzlich der Teppichboden oder die Auslegeware sowie die Teppichfliese.

Wie und wann begann man Teppiche zu waschen bzw. zu reinigen und sprach von Teppichwäsche?

Zunächst einmal begann alles mit einem Teppichklopfer oder Ausklopfer aus Weiden- oder Rattangeflecht. In Schlingenform gearbeitet gleicht er aussehenstechnisch heute einem Tennisschläger. Einen Teppich zu waschen, die sogenannte Teppichwäsche, war noch unbekannt.

Zum Klopfen wurde der Teppich aus dem Haus herausgetragen und im Hinterhof auf eine Teppichstange, heute ähnlich einer Reckstange (Turngerät), gehängt. Zuerst sollte der Teppich kräftig von der Rückseite ausgeklopft werden, damit der tiefliegende Schmutz gelöst wird. Es war hilfreich, wenn eine zweite Person den Teppich etwas auseinander hielt, damit der Staub und Schmutz besser herausfallen konnte. Diese Prozedur sollte mehrmals wiederholt werden, bevor der Teppich gewendet wurde, um die Vorderseite zu klopfen und zu bürsten. Dadurch wurde der Teppich gereinigt und gelüftet und zusätzlich wurden die Farben auch wieder frisch und intensiv.

Teppichwäsche entstand dadurch, dass man darauf kam im Winter den Schnee zu nutzen, um die Teppiche zu waschen. Teppiche wurden mit der Oberseite (Vorderseite) nach unten in den Schnee gelegt und mit einem Teppichklopferbearbeitet. Der austretende Staub und Schmutz wurde sofort vom Schnee gebunden. Durch dieses Teppichwaschen wurden effizient Hausstaub, Milben und sonstiger Schmutz gelöst und entfernt. Die Teppichwäsche war ein Erfolg.

Teppichwäsche – aus der Mode gekommen?

Aus der Mode geriet die Teppichwäsche mit dem Teppichklopfer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, da das Teppichwaschen / -reinigen mit Hilfe des Staubsaugers sehr viel bequemer und einfacher war. Somit wurde der Teppichklopfer ein Relikt auf Flohmärkten oder Antiquitätengeschäften. In den heutigen Wohnvierteln sind auch keine Teppichklopfstangen mehr installiert.

Das Gerät Teppichkehrer ist ein mechanisches Gerät das über rotierende Bürsten in einem Kasten auf Rollen verfügt. Der Amerikaner Melville R. Bissel entwickelte dieses (im Jahre 1876 als Patent angemeldet, um seinen Teppich im Liegen relativ gründlich zu reinigen). In Deutschland wurde nach dem gleichen Prinzip der Leifheit-Rotaro aus dem Jahre 1960 populär.

Teppichwäsche heute

Sprühextraktionsreinigungsmaschinen binden mit Hilfe von Wasser und schwach schäumenden Tensiden kleinste Verschmutzungen und sorgen für eine gründliche Teppichwäsche / -reinigung. Es gibt sie in flüssiger, Sprüh- oder auch in Pulverform und werden meistens maschinell eingesetzt.

Mit unserer Quicky-Teppichwäsche bringen wir auch in Hamburg textile Bodenbeläge wieder zum Glänzen!